Meeting vom 15. Juni 2010

Besuch bei Familie Wälchli in Niederösch

Ein Grossaufmarsch von 48 Damen und Herren belohnte unseren Präsidenten für seine aktive und gehaltvolle Clubführung im vergangenen Jahr. Vielleicht hat aber noch ein ganz spezieller Anreiz seine Wirkung nicht verfehlt. Programm:
-Martin Wälchli wird uns seinen Betrieb vorstellen und uns etwas über die Zukunftsaussichten der Landwirtschaft erzählen.
-Anschliessend besteht die Möglichkeit, die Monstermaschinen zu besteigen (und zu fahren, wie am vorangehenden Meeting zugeflüstert).
-Empfehlung: Freizeitkleidung und vernünftiges Schuhwerk
-Anschliessend Essen bei Familie Wälchli
Fred Bütikofer begrüsste seine Schar und vermerkte, das sei nun im Vortragszyklus „Nahrungsmittel“ seiner Amtszeit eigentlich die erste Station, nämlich die Produktion auf dem Bauernhof, allerdings in einer sehr speziellen Form. Der fröhliche, anregende Apero in der hübsch dekorierten Landmaschinenhalle und draussen, von einem Unterbruch in der Regenperiode begünstigt, gab uns bereits Gelegenheit, im Maschinenpark zu schnuppern. Schon bald erkletterten sich Wagemutige den Lenkersitz in einem der Traktoren und fuhren in Begleitung eines Lehrmeisters eine Runde durch Niederösch. Elektronische Anzeigen in verwirrender Fülle samt Joy-Stick haben mich beeindruckt, obwohl ich mich in einem normalen Lastwagen (über 3,5t) noch zurechtfinde und den entsprechenden Ausweis erst vor einem Monat abgegeben habe.

Ausführlich hat uns Martin Wälchli darüber informiert, wie er aus einem ordentlichen Bauernbetrieb ein Landmaschinenunternehmen aufgebaut hat. Sein Fahrzeugpark besteht heute aus 10 Mähdreschern und 6 Traktoren mit Neuwerten von Fr 400'000 bis hinunter zu immer noch Fr 125'000 für den kleinsten Traktor, alles eigenfinanziert! Dazu gehören selbstverständlich verschiedene Anbaugeräte zur Bodenbearbeitung. Mit dem Transport von Zuckerrüben nach Aarberg über 35 km innert einer guten Stunde erreichen Fahrten die längste Strecke. Erstaunlicherweise sind Maschineneinsätze fast gegen 10 Monate im Jahr möglich, abhänging von Pflanzung und Witterung. Wälchli muss über gute Kenntnisse der Nutzungen und der Bodenbeschaffenheit vieler Parzellen verfügen, damit er die Einsätze witterungsgerecht planen kann. Auch personell ist der Betrieb sehr flexibel: Dem Patron stehen 3 festangestellte Mitarbeiter zur Seite, die in der Wintersaison Unterhalt und Reparaturen an den Landmaschinen besorgen. Auf Abruf bereit ist eine ausreichende Zahl von Fahrern, vorwiegend aus Bauernbetrieben, die natürlich nicht nur um Lohn, sondern auch um Spass die mächtigen Fahrzeuge im Gelände pilotieren. Bis zu 3,50m beträgt die zugelassene Breite, was uns noch auf der nächtlichen Heimfahrt auf der Kantonsstrasse am Ausgang von Hindelbank beeindruckte, als uns mit doppelten Blinklichtern zwei panzerähnliche Fahrzeuge entgegenkamen, die sich dann als mächtige Mähdrescher entpuppten und uns dank ihrer Breite aufs Trottoir drängten. Für den kulinarischen Genuss verdient Frau Wälchli mit ihren Mitarbeiterinnen unseren speziellen Dank. Schwer fiel uns älteren Lions zum Schluss die Wahl am Dessertbuffet, denn zum Tiramisu gleich noch eine Schwarzwäldertorte etc. wäre zu viel des Guten. Wir werden das eindrückliche Meeting nicht so schnell vergessen!

Berichterstattung: L Konrad Meyer-Usteri

Fotos: L R. Meier